Stilrichtungen

Antiquitäten richtig einordnen

Stilepochen und ihre Besonderheiten

An dieser Stelle versuchen wir Ihnen mit einer zugegebenermaßen rudimentären Zeittafel das Thema Antiquitäten und ihre zeitliche Zuordnung näher zu bringen. Viele Begriffe werden von Laien leichtfertig falsch verwendet, weil es mehrere Faktoren zu beachten gibt. Der Entstehungszeitraum, also das ungefähre Alter, aber auch die gesamte Erscheinung, die verwendeten Stilelemente , Verzierungen, die Aufwendigkeit und die verwendeten Materialien. Das führt schnell zu Missverständnissen. Denn nicht jedes Möbel um 1900 entspricht dem Jugendstil, genauso wenig ist jeder Schreibtisch, oder Schrank Bauhaus Design nur weil er um 1930 hergestellt wurde. Zu jeder Zeit gab es Möbel die ihrer Zeit voraus waren, futuristisch, modern für ihre Epoche, wie bei uns in den 60er und 70er Jahren, dem sogenannten Mid Century Design oder sogar später in den 80ern Memphis. Gleichzeitig gab es natürlich auch eine konservative Käuferschicht, die eher bodenständig bis altmodisch gekauft hat. Diese Einrichtung wird niemals zu Antiquitäten, weil Sie für kommende Generationen absolut nicht erstrebenswert ist. In einem Antiquitätengeschäft von heute finden also stets nur besondere Stücke, von hoher Eleganz, unter Verwendung hochwertiger Hölzer und Materialien wie Bronzeverzierungen ihren Platz. Die gesamte Form muss für Käufer ansprechend und dekorativ sein.

Weitere Informationen zu Antiquitäten

Antiquitätenhändler bietet Expertise und Kompetenz

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Romanik (900 - 1250)

Die Romanik ist die erste große europäische Kunstepoche seit dem Untergang Roms im 6. Jahrhundert. Das Charakteristikum romanischer Architektur ist der Rundbogen. Verzierungen der Romanik besitzen einen geringen Naturalismus und hohen Symbolismus. Antiquitäten aus Romanik (meist Truhen) erkennt man an Lisenen, Rosetten, Rundbögenarkaden, einem ausgeprägten Gesimse und Eisenbeschlägen, die sowohl dem Verschließen als auch der Verzierung dienten.

Gotik (1250 - 1600)

In der Gotik betonte man vermehrt das Dynamische und Individuelle in der Beziehung zu Gott, zudem bediente man sich stark der Allegorie und Symbolik. Das heißt, in jeder Einzelheit sollte das Göttliche erscheinen. Ein typisches Merkmal dieser mittelalterlichen Kunst war ihre vertikale Ausrichtung, d.h. alles strebte nach oben, dem Himmelreich entgegen. Möbel jener Zeit waren einfach und schlicht.

Renaissance (1600 - 1670)

Die Ursprünge der Renaissance liegen in Italien. Neben der Nachahmung der antiken Kunst, die man noch übertreffen wollte, fing man an, sich intensiv mit der Natur zu beschäftigen und Dinge naturgetreu abzubilden. Im späteren Manierismus neigte man zur Übertreibung der Formensprache der Hochrenaissance, sprich erschaffte überlange und verdrehte menschliche Körper in Bewegung und übertriebene Raumfluchten.

Barock (1670 - 1730)

Der Begriff Barock entstammt aus dem Portugiesischen, und beschreibt hier unregelmäßig geformte Perlen als "barocco". Der Stil des Barock ist bewegungsreich. In der Malerei wurden kontraststarke Farben und eine besondere Betonung von Licht und Schatten genutzt, um bei allem Naturalismus, eine prunkvolle und dekorative Wirkung zu erzielen. Hauptsujets des Barock waren die Darstellung des Göttlichen und des Profanen, Historienbilder und die Sagen der Antike, alle vorgetragen mit echter Naivität und Lebendigkeit.

Rokoko (1730 - 1770)

Das Rokoko hatte sich in Frankreich entwickelt. Es besitzt nicht mehr das Pathos des Barock und versuchte das Schönheitsideal der höfischen Gesellschaft, mit verspielten und eleganten Formen zum Ausdruck zu bringen. Charakteristisch in diesen Dekorationsstil sind der Verzicht auf jegliche Symmetrie, die im Barock noch als wichtiges Element verwendet wurde, und die überbordenden Verzierungen. Rankenförmige, leichte, zierliche und gewundene Linien treten an die Stelle von festen Formen.

Klassizismus / Empire (1770 - 1820)

Der Klassizismus nutzt die Nachahmung der Formensprache des klassischen Altertums, sprich der griechischen und der römischen Antike, als charakteristisches Stilmittel. Man nutzte die geradlinigen, klaren Linien und somit die Vereinfachung der Formen als Gegenmodell zur Kunst des Barock und des Rokoko.

Biedermeier (1820 - 1850)

In der Kunst des Biedermeier dominierten die Genre-, Landschaftsmalerei und das Porträt. Religiöse und historische Motive fehlen fast völlig. Der Stil war realistisch, allerdings wurde die Wirklichkeit gern idealisiert und ein wenig "verbessert". Bei Biedermeier-Möbeln herrschte der elegante, aber eher schlichte Stil vor. Wobei dieser letztlich eine Variante des Klassizismus war, jedoch mit weniger repräsentativem Charakter. Vielmehr sollte hier der Eindruck von Behaglichkeit und Zweckmäßigkeit vermitteln werden.

Historismus (1850 - 1890)

Der Historismus griff ausschließlich auf ältere Stilrichtungen zu, vermischte diese und ahmte sie nach. Diese teilweise recht wahllosen Kombinationen der Stile nennt man auch Eklektizismus. Der Historismus sollte hauptsächlich die Repräsentationsbedürfnisse des reichen Bürgertums befriedigen. Stücke des Historismus wirken oft stark überladen und unruhig.

Jugendstil (1890 - 1920)

Im Jugendstil lehnte man die Nachahmung historisch überlieferter Formvorbilder ab und schaffte durch die Aufgabe von Symmetrien sowie mit dekorativ geschwungenen Linien und flächenhaften floralen Ornamenten einen neuen Stil. Stücke des Jugendstils wirken oft organisch gewachsen und scheinen einer natürlichen Form zu folgen.

Bauhaus (1920 - 1940)

Das "Staatliche Bauhaus" wollte die Unterscheidung zwischen Künstler und Handwerker aufheben. Die Kunst solle sich von der Ästhetik des Historismus, wo Ornamente durch industrielle Massenproduktion seriell kopiert wurden, abgrenzen. Experimentell entwickelte man hier eine neue Formensprache, die jedoch auch dem industriellen Herstellungsprozess gerecht wurde. Möbel des Bauhaus haben meist eine geradlinige, einfache und dennoch interessante Ausformung und sind gefragte Designklassiker.